Lebensmittelverschwendung stoppen!

Vorschlagstext
Je nach Quelle und Berechnungsweise landen in Deutschland jährlich zwischen 11 und 18 Millionen t Lebensmittel im Abfall (1). Das entspricht zwischen 80 und über 200 kg pro Person. Dies muss aus ethischen Gründen und aus Gründen des Klimaschutzes reduziert werden.
Es geht um Energieverschwendung, den Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen, die Reduzierung des Wasserverbrauchs, die Reduzierung des Verpackungsmülls und die Vermeidung unnötigen Warentransports. Berücksichtigt man alle an der Lebensmittelproduktion beteiligten Wirtschaftsbereiche im In- und Ausland, ergibt sich für Deutschland ein unnötiges Emissionsvolumen in der Größenordnung von 40 Millionen t CO2-Äquivalenten (2). Das entspricht mehr als einem Viertel der CO2-Emissionen des gesamten deutschen Verkehrssektors (3) oder über 4 % der deutschen CO2-Emissionen insgesamt (4).
Aufgrund mangelnden Wissens findet weit mehr als die Hälfte der o. g. Verschwendung (nämlich 78 kg/Person) (5) in den Privathaushalten statt. Wesentlich dabei sind abgelaufene Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD). Dabei bedeutet ein abgelaufenes MHD noch lange nicht, dass das Lebensmittel verdorben ist und ein gesundheitliches Risiko besteht.
Die vorherige Bundesregierung hat 2019 eine „Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ vorgestellt (6). Diese beruht auf Initiativen und Regelungen der EU und setzt wesentlich auf Freiwilligkeit. Allerdings zeichnet sich ab, dass mit freiwilligen Maßnahmen keine ausreichende Reduktion der Lebensmittel, die im Müll landen, erreicht werden. Dabei haben auch die Vereinten Nationen in ihren Nachhaltigkeitszielen festgelegt, dass bis 2030 die Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbiert und auch auf anderen Stufen entlang der Produktions- und Lieferkette verringert werden muss.
Maßnahmen gegen die Verschwendung:
- Die Bevölkerung und die Beschäftigten der Industrie sind über die Problematik nicht aufgeklärt. Eine Aufklärungskampagne (Werbung, Schulunterricht, Verpackungsaufdrucke, etc.) ist erforderlich.
- Es braucht verbindliche branchenspezifische Reduktionsziele, die sich bis zum Jahr 2030 schrittweise erhöhen.
- Es braucht gesetzliche Regeln für den Einzelhandel, damit Lebensmittel um das MHD-Ablaufdatum preisreduziert verkauft oder steuerbegünstigt gespendet werden dürfen.
- Es muss ein Rechtsrahmen geschaffen werden, der die Lebensmittelverschwendung eindämmt. Dies betrifft Haftungsfragen, steuerrechtliche Vorgaben, Kennzeichnungspflichten und Hygienevorschriften.
- Lebensmittelverschwendung in Industrie und Handel muss durch die Lebensmittelüberwachungsämter überwacht und geahndet werden.
- Eine Reform der Kennzeichnungspflicht auf Mindesthaltbarkeit ist erforderlich.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und machen Sie bitte Ihre Freunde und Bekannten darauf aufmerksam. Dafür können Sie rechts auf “Teilen” gehen (per E-Mail, Whatsapp, Twitter etc.).
Quellen
(1) Helmholtz: https://helmholtz-klima.de/aktuelles/fuers-klima-weniger-lebensmittel-verschwenden (14. Juni 2023, 20:45h)
(2) WWF-Studie „Klimawandel auf dem Teller“: https://www.wwf.de/2021/april/die-zukunft-liegt-auf-unserem-teller
(3) BM Umwelt und Verbraucherschutz: https://www.bmuv.de/media/infografiken-zur-klimabilanz (14. Juni 2023, 21:14h)
(4) Deutsche Umwelthilfe: https://www.duh.de/projekte/lebensmittelverschwendung/ (14. Juni 2023, 21:30 h)
(5) Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr/klimaschutz-im-verkehr#rolle (14.Juni 2023, 21:18h)
(6) BM Ernährung und Landwirtschaft: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/strategie-lebensmittelverschwendung.html
Freitag ist der letzte Tag! Bringen Sie Ihren Themenfavoriten “Lebensmittelverschwendung stoppen!” nach vorn!
2023-06-28
Helfen Sie! +++ Damit das Thema “Lebensmittelverschwendung stoppen!” auf den Stimmzettel für die zweite bundesweite Volksabstimmung im Herbst 2023 kommt, braucht es Ihre Unterstützung. +++ Empfehlen Sie das Thema doch auch Ihren Bekannten, Verwandten, Menschen in der Nachbarschaft und bei der Arbeit - in einer kurzen Mail oder per Messenger von der Themenwahl und verlinken Sie dabei auf das Thema! +++ Textvorschlag: Ich habe für das Thema “Lebensmittelverschwendung stoppen!“ bei ABSTIMMUNG21 unterschrieben, damit es auf den Stimmzettel für die zweite bundesweite Volksabstimmung im Herbst 2023 kommt. Dafür braucht es die Unterstützung von möglichst vielen Menschen. Ich wollte dich fragen, ob du auch mitmachst und den Themenvorschlag unterstützt. Freitag ist der letzte Tag. Hier kannst du mehr über das Thema und die Themenwahl erfahren: https://abstimmung21-mitmachen.de/proposals/37-lebensmittelverschwendung-stoppen +++ ABSTIMMUNG21 ist themenneutral. Wir informieren alle Unterzeichnenden bei allen Themen. +++
Es ist traurige Wahrheit. Wenn ich zum Müllcontainer gehe, dann bin ich immer fassungslos was manche so alles wegwerfen. Man sieht da ganze Brote, Obst, Gemüse. Und die Supermärkte: das gleiche. Kann man solche Lebensmittel nicht an die Tafeln geben?
Ich halte die Existenz der Tafeln für ein beschämendes Zeichen unseres kapitalistischen Systems. Sicher ist staatliche Regulierung nicht in allen Bereichen sinnvoll, aber bei der Garantie der Ernährung, niemand soll in einem christlichen Land hungern, ist der bedingungslose Zugang zu Ernährung Pflicht. Lebensmittel werden ja nicht aus Gutmenschentum gespendet, sondern weil es sich steuerlich rechnet. Klare Forderung: Verbot von Lebensmittel-Vernichtung und staatliche Sammlung und Abgabe
Die Ansätze halte ich für gut. Wieviel in den einzelnen Haushalten unnötig entsorgt wird variiert sehr stark. Um einen größeren Effekt zu erzielen, wäre es evtl. sinnvoll zunächst bei den großen Einzelhändlern (z.B. Supermärkten ab einer bestimmten Verkaufsfläche) anzusetzen. Hier könnten die Kosten für Müllentsorgung sukzessive von Jahr zu Jahr zu erhöht werden (z.B. zunächst um 50%, danach Jährlich um 10%). Somit hätten diese ein gesteigertes Interesse Verschwendung zu vermeiden.
Bin mit Ihrem Vorschlag zur Vermeidung von Lebensmittel-Verschwendung sehr einverstanden und halte Ihren Vorschlag,die Müllgebühren für die großen Lebensmittel-Discounter zu erhöhen für ein wirksames Mittel.Zusätzlich sollte natürlich auch mehr Aufklärung über das MHD erfolgen und auch die Abgabe noch brauchbarer Lebensmittel an die Tafeln und andere Organisationen erheblich gesteigert werden,in anderen Ländern gibt es dazu schon gesetzliche Vorgaben,sollte man hier auch einfordern!
Das Problem startet mit der Überregulierung durch z.B.die EU ...
und geht weiter mit der Einhaltung von "Standards", die schon in den Großmärkten zur Vernichtung von riesigen Mengen führen ...
ein Orange angeschlagen = die ganze Palette weg ...
Die Argumentation des Marktes "alles, was ich verschenke, schmälert meinen Umsatz" stimmt so nicht wirklich ...
niemand, der was geschenkt bekommt (Tafel) , findet den Weg in die Supermärkte, weil man sich den Besuch dort eh nicht leisten kann.
Vor allem sollten die Spendenempfänger letztlich entscheiden, was sie nehmen und verzehren. Die Angst, nicht einwandfreie Lebensmittel zu spenden (geringe Schimmelspuren, MHD überschritten) und somit Strafen oder Ärger zu bekommen, ist so groß, dass lieber entsorgt als gespendet wird.
Ich arbeite im Lebensmitteleinzelhandel und sehe dies tagtäglich!
Was es braucht, ist der Zwang zu passenden Packungsgrößen.
Alles andere ist unnötige Bürokratie.