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Beitrag von Helmut Lawrinenko

Sie sind eingeladen, in Gesprächskreisen Feedback zu den eingereichten Themen zu geben, um sie zu verbessern. Dabei stehen konstruktive Kritik und Optimierung im Fokus.

Vorhandene Gesprächskreise finden Sie unter dem Themenvorschlagstext. Gibt es noch keinen, können Sie in der rechten Seitenspalte den ersten Gesprächskreis eröffnen.
 
Eine sichere und bezahlbare regenerative Stromversorgung erfordert den Ausbau lokaler Stromnetze und die Integration von (mobilen) Speichern - noch vor dem Bau neuer Kraftwerke. Dafür muss der Staat entsprechende Regeln und Anreize schaffen.

Der Ausbau von Wind- und Solarkraft ist wichtig für den Erfolg der Energiewende. Er greift aber ins Leere, wenn die Netze zu schwach ausgelegt und kaum Stromspeicher vorhanden sind. Schon jetzt müssen Windkraftwerke und Photovoltaik-Anlagen oft vorübergehend abgeschaltet werden, wenn mehr Strom produziert wird als die Fern- und regionalen Netze aufnehmen können. Deshalb sichern anderswo in Deutschland, vor allem im Süden, fossile Kraftwerke mit hohem CO2-Ausstoß die Netzstabilität. Der Bund fördert nun neue Gaskraftwerke mit einer installierten Leistung von zehn Gigawatt, und ein Ausbau bis zu 25 Gigawatt ist geplant. Diese Gaskraftwerke werden nur selten eingesetzt, aber deren Bau und stete Bereitschaft muss von den Stromkunden finanziert werden.

Weiterhin steigt der Bedarf an ökologisch erzeugtem und somit schwankendem Strom durch den vermehrten Einsatz von Wärmepumpen und E-Autos. Die lokalen Stromnetze und -speicher müssen daher dringend an die schwankende Stromproduktion angepasst werden. Die Erneuerung der Strominfrastruktur muss Vorrang vor dem Bau weiterer Kraftwerke haben. Insbesondere ist ein Ausbau der Speicher nötig. Neue Technologien für hocheffiziente stationäre Speicher sind bereits in Erprobung, wie z. B. Batteriezellen mit Natrium (Kochsalz, sehr billig und verfügbar) statt Lithium, welche wenig kosten und auch bei sehr tiefen Temperaturen voll leistungsfähig sind.

Vor allem aber könnten Millionen zu Hause oder am Arbeitsplatz geparkte Elektroautos als sogenannte Schwarmspeicher, d. h. dezentrale Speicher, genutzt werden. Sie können bei Überfluss im Netz Energie aufnehmen und bei Mangel wiederum ganz schnell einen kleinen Teil der Batterieladung als „Regelleistung“ ins Netz einspeisen. Zehn Prozent der Ladung würden hierfür schon ausreichen. E-Autos der neuesten Generation sind bereits für bidirektionales Laden ausgelegt und bidirektionale Wallboxen sind verfügbar, sobald der Markt das verlangt. Die technischen Voraussetzungen für einen Stromfluss vom Auto ins Netz hinein sind in der Norm ISO 15118-20 definiert und in verschiedenen Pilotprojekten praktisch erprobt worden.

Wenn weniger Gas-Backupkraftwerke gebaut werden müssen, können die freiwerdenden staatlichen Mittel für mobile Schwarm- und stationäre Speicher verwendet werden.
Der Umweltbonus (6000 Euro) für E-Autos war von den Autoherstellern eingepreist worden, womit die Förderung effektiv nicht beim Kunden, sondern bei den Herstellern ankam. Wenn zukünftig mit E-Autos durch Netzdienlichkeit fortwährend Geld verdient werden kann, dürfte der Kaufanreiz größer sein, als mit dem ehemaligen Umweltbonus – ganz im Sinne der Verkehrswende.

Was zu tun ist 
  • Die regulatorischen Rahmenbedingungen von mobilen Speichern müssen schnell geklärt werden, um Rechtssicherheit zu schaffen.
  • Steuerliche Doppelbelastungen bei Strombezug und Stromeinspeisung sollen ausgeschlossen werden.
  • Finanzielle Vergütung für die Bereitstellung der mobilen Speicher in den Elektroautos
  • Förderung der Anschaffung bidirektionaler Wallboxen
  • Unbürokratische und steuerlich einfache Regelungen für Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern bidirektionale Wallboxen bereitstellen
  • Fahrzeughersteller müssen dazu verpflichtet werden, die Garantiebedingungen für die Antriebsbatterien im Falle netzdienlicher Nutzung kundenfreundlich anzupassen.
  • Diskriminierungsfreien und sehr einfachen Marktzugang für alle Teilnehmer: Netzbetreiber wie auch private Bürger mit E-Auto.
  • Netzbetreiber müssen durch Anreize dazu gebracht werden,
    • den Ausbau der regionalen und lokalen Netze (stärkere Leitungen, stärkere Umspannwerke bzw. -stationen) voranzutreiben,
    • die Infrastruktur für die Steuerung bidirektionaler Wallboxen einschließlich geeichter Messsysteme aufzubauen und
    • geeignete E-Autos und bidirektionale Wallboxen zuzulassen.
  • Darüber hinaus auch stationäre netzdienliche Stromspeicher ermöglichen und fördern - für alle potenziellen Marktteilnehmer.
Warum ist das wichtig?

Ausreichende CO2-arme Stromgewinnung durch Wind und Sonne (auch für E-Autos und Wärmepumpen) ist unter dem aktuell bestehenden Stromnetz nicht realisierbar, und sie erfordert bislang hohe Kosten für das ‚Redispatching‘. Daher muss die deutsche Politik viel schneller und entschiedener den Ausbau von stationären und mobilen Speichern ermöglichen und fördern!

Benachrichtigungen von Helmut Lawrinenko (1)

Nur noch wenige Stunden, um den Vorschlag "Schwarmspeicher statt neue Gaskraftwerke" zu unterstützen

05.06.2024

Hallo,

danke, dass Sie meinen Themenvorschlag "Schwarmspeicher statt neue Gaskraftwerke" unterstützt haben!

Derzeit hat mein Vorschlag 960 Unterstützungen. Es wird noch viel Bewegung geben und es ist noch nichts entschieden. Schon am 6. Juni um 23:59:59 entscheidet sich, welche 20 Themen es in die finale Runde schaffen.

Es wäre super und sehr wichtig, wenn Sie unter Ihren Freunden, Freundinnen und Bekannten mindestens noch eine weitere Person persönlich aktivierten, unser Thema zu unterzeichnen. Und teilen Sie bitte das Thema gerne in sozialen Netzwerken. Falls Sie Kontakt zu größeren Verteilern oder Netzwerken haben, umso besser. Wenn viele mitmachen, kann daraus ein richtiger Schub werden.

Bitte verwenden sie diesen Link, um auf das Thema aufmerksam zu machen:
https://abstimmung21-mitmachen.de/proposals/275-schwarmspeicher-statt-neue-gaskraftwerke

Herzlichen Dank!
Helmut Lawrinenko