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Beitrag von Michael Fielsch

Sie sind vom 15.04 - 15.05. eingeladen, in Gesprächskreisen Feedback zu den eingereichten Themen zu geben, um sie zu verbessern. Dabei stehen konstruktive Kritik und Optimierung im Fokus.

Vorhandene Gesprächskreise finden Sie unter dem Themenvorschlagstext. Gibt es noch keinen, können Sie in der rechten Seitenspalte den ersten Gesprächskreis eröffnen.
 

Unter einem existenziellen Grundrecht – das ist ein gesetzlich verbrieftes und somit einklagbares Recht auf Existenz – verstehen wir, dass jeder Mensch das Recht hat, die von der Natur gegebenen Ressourcen zur Absicherung seiner Existenz zu nutzen – so wie es unter normalen bzw. natürlichen Umständen jedes Lebewesen auf der Erde tut.

Existenzielle Ängste führen bei immer mehr Menschen zu immensen psychischen Belastungen. Stress, Angstzustände, Depressionen und andere psychische Probleme sind die Folgen. Viele Menschen haben dabei das ungute bzw. falsche Gefühl, keine andere Wahl zu haben und ordnen sich – im Laufe der Zeit immer unzufriedener – einem Leben unter, das nicht ihrem Wesen, nicht ihrer Natur bzw. nicht ihrer Leidenschaft entspricht.

Die eigene Unzufriedenheit wird dabei oft völlig unbewusst und unreflektiert gegenüber den Ursachen auf andere Mitmenschen übertragen, oder noch schlimmer, der Unmut darüber wird an mental und sozial schwächeren oder besser gesagt existenziell schlechter aufgestellten Menschen ausgelassen.

Das Gefühl, aufgrund existenzieller Erpressung und den damit verbundenen Abhängigkeiten in einem falschen Leben gefangen zu sein, führt (oft) zum Verlust des Selbstwertgefühls und zum Verlust des Selbstvertrauens. Viele Menschen fühlen sich im Laufe der Zeit zudem immer stärker manipuliert, kontrolliert und in ihren Entscheidungen massiv eingeschränkt. Das Gefühl, nicht frei über das eigene Leben entscheiden zu können, kann zur Ohnmacht bzw. Resignation gegenüber der Gesellschaft führen. Oder zur ohnmächtigen Wut und somit zur innerlichen passiven oder aktiven Gewaltbereitschaft.

Immer stärker abgekoppelt vom eigenen Leben bzw. den natürlichen Bedürfnissen, flüchten sehr viele Menschen vor sich selbst in die materielle Welt, um so zu versuchen den unbewussten Seelenschmerz zu kompensieren. Dies führt zudem, auch durch die negativen Aspekte der Gruppendynamiken, auf gesellschaftlicher Ebene immer exzessiver dazu, dass das materielle Recht über das Leben gestellt wird.

Existenzielle Erpressung führt aufgrund der mentalen und materiellen Abhängigkeit oft zu Konflikten in den zwischenmenschlichen Beziehungen, da auf dieser Basis manipulierte Menschen möglicherweise Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu kommunizieren. Zudem werden klar kommunizierte Grenzen häufig unter dem Druck anderer oft ignoriert oder systematisch übergangen.
Anfänglich leidenschaftliche Liebesbeziehungen verkommen so zum Beispiel aufgrund der existenziellen Ängste und Probleme oft zu – im schlimmsten Fall völlig lieblosen – wirtschaftlichen Zweckgemeinschaften.

In einer Gesellschaft, deren Grundprinzipien auf der existenziellen Erpressung und den damit verbundenen Abhängigkeiten basieren, werden Individuen und Gruppen in ihren Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit immer massiver eingeschränkt, was die Entwicklung einer freien und demokratischen Gesellschaft behindert bzw. dieser – wie derzeit leider sehr aktuell – entgegenwirkt und was zu Rückschritten führt.

Außerdem wird das Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen, Institutionen und die Gesellschaft insgesamt untergraben, da diese real existierende Gesellschaft darauf basiert, dass Menschen einander manipulieren und ausnutzen.

Die existenzielle Erpressung führt zur Zunahme von Ungleichheit und Ungerechtigkeit, da einige Gruppen oder Individuen ihre Macht missbrauchen, um andere zu kontrollieren und auszubeuten. Die berühmte Schere zwischen arm und reich driftet dadurch unaufhörlich immer weiter auseinander.

Fazit:
Das Fehlen eines existenziellen Grundrechts – also eines gesetzlich verbrieften und somit einklagbaren Rechts auf Existenz für jeden einzelnen Menschen – richtet sehr viel Schaden auf persönlicher sowie auf vielen sozialen und gesellschaftlichen Ebenen an. Diese negativen bzw. sogar selbstzerstörerischen Umstände und deren Zusammenhänge gilt es bewusst zu machen, um dieses – auch historisch entstandene – Defizit auf Basis einer Strategie mit den heute rechtlichen Möglichkeiten zu überwinden bzw. aus der ungerechten Welt zu schaffen.
 

Unsere Forderungen

1. Einführung eines gesetzlich verbrieften existenziellen Grundrechts:
Es soll ein klar formuliertes Recht auf Existenz für jeden einzelnen Menschen eingeführt werden, das einklagbar ist und den Zugang zu den natürlichen Ressourcen sichert. Alternativ können alternative Lösungen* erwogen und gesetzlich verankert werden, um potenzielle gesellschaftliche Spaltungen zu vermeiden.

*) Wie z.B. das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) – in welcher Form auch immer.


2. Sofortige Bekämpfung gesellschaftlicher Ungleichheiten:
Es sollen sofortige Maßnahmen zur Reduzierung von Abhängigkeiten und des Machtmissbrauchs gesetzlich verankert werden, um ein gesellschaftliches Gleichgewicht zu schaffen sowie die Entstehung von Abhängigkeiten zu verhindern bzw. bestehende Abhängigkeiten abzubauen.

3. Förderung der psychischen Gesundheit:
Es sollen Maßnahmen zur Unterstützung und Prävention von psychischen Belastungen umgesetzt werden, um die negativen Auswirkungen von (ständigen) existenziellen Ängsten auf die Gesellschaft zu reduzieren. Es widerspricht dem gesunden Menschenverstand, psychisch beeinträchtigte Menschen in ein Gesellschaftssystem reintegrieren bzw. „wieder eingliedern“ zu wollen, das sie selbst möglicherweise durch existenzielle Ängste belastet hat.

4. Stärkung der Selbstbestimmung und Autonomie:
Es sollen Initiativen zur bedingungslosen Unterstützung und Förderung der Selbstbestimmung und Autonomie jedes einzelnen Menschen, um Manipulation und Kontrolle entgegenzuwirken und die Entscheidungsfreiheit zu gewährleisten, gesetzlich verankert werden.

5. Aufklärung und Bewusstseinsbildung:
Es soll eine breite Aufklärungs- und Bewusstmachungskampagne unterstützt werden, um die Menschen über die Bedeutung eines existenziellen Grundrechts aufzuklären und das Bewusstsein für die damit verbundenen Probleme bzw. die positive Wirkung auf die Gesellschaft zu schärfen.

Unsere Zielsetzungen

1. Gesetzliche Reformen:
Einbringen von Gesetzesvorschlägen zur Einführung eines existenziellen Grundrechts in die legislative Agenda und Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für dessen Umsetzung.

2. Psychosoziale Unterstützungsprogramme:
Aufbau von psychosozialen Unterstützungsprogrammen und Einrichtungen zur Behandlung und Prävention von psychischen Belastungen, die durch existenzielle Ängste, Nöte und Abhängigkeiten verursacht werden.

3. Stärkungsprojekte und Ermächtigungsinitiativen:
Förderung von Projekten und Programmen, die die Selbstbestimmung und Autonomie stärken, wie zum Beispiel Bildungs- und Beratungsangebote zur Stärkung der Entscheidungsfähigkeit, sowie der Bewusstmachung des Stockholm-Syndroms auf gesellschaftlicher Ebene**, das tief in unserer Gemeinschaft verankert ist.

**) Ein Mensch hat existenzielle Rechte wegen seiner Existenz und nicht aufgrund von Faktoren wie Fleiß, Gehorsam oder Unterwürfigkeit. Diese Erpressung auf der Basis der schwarzen Pädagogik sollte nicht als gottgegeben oder dankenswert angesehen werden.


4. Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen:
Start von Informationskampagnen in den Medien, sozialen Netzwerken und Bildungseinrichtungen, um die Bevölkerung über die Notwendigkeit eines existenziellen Grundrechts aufzuklären und Unterstützung für entsprechende Gesetzesänderungen zu mobilisieren.

5. Politische Mobilisierung:
Organisation von Bürgerinitiativen und Petitionen zur Einleitung eines Volksentscheids über die Einführung eines existenziellen Grundrechts, um politischen Druck für die Umsetzung der Forderungen aufzubauen.
 

Weiterführende Informationen findet Ihr unter der internetten Adresse... www.VezeG.de

Gesprächskreise (2)

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0 kommentare
15.05.2024
Bitte vereint Euch mit den Initiativen für Volksabstimmungen, um dies...
Auch ich finde, dass die Grundrechte auf ein würdevolles Leben nicht nur auf Papier stehen sollten. Ich halte jedoch ein Bündeln der Initiativen für alle hum...
F
fROYndlich
2 kommentare
05.05.2024
Würden sich mit einem Grundrecht auf Existenz viele Probleme in Luft ...
Würden sich viele Probleme dieser Welt von ganz alleine in Luft auflösen, wenn Menschen nicht mehr existenziell erpressbar wären und dadurch viel leichter "N...
Michael Fielsch