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Beitrag von Julius Neu

Sie sind vom 15.04 - 15.05. eingeladen, in Gesprächskreisen Feedback zu den eingereichten Themen zu geben, um sie zu verbessern. Dabei stehen konstruktive Kritik und Optimierung im Fokus.

Vorhandene Gesprächskreise finden Sie unter dem Themenvorschlagstext. Gibt es noch keinen, können Sie in der rechten Seitenspalte den ersten Gesprächskreis eröffnen.
 
Deutschland produziert Berge von Elektroschrott, doch nicht einmal jedes Vierte kaputte Elektrogeräte wird derzeit repariert! Dabei zeigen Umfrage, dass Menschen gerne mehr reparieren wollen. Es scheitert vor allem am zu hohen Preis im Vergleich zum Neukauf. Mit einem bundesweiten Reparaturbonus, wie es ihn bereits in Österreich, Frankreich, Thüringen und Sachsen gibt, könnte sich das ändern!
 

Das Problem

Die Waschmaschine gibt den Geist auf und die Reparatur kostet fast so viel wie eine Neue? Das frustriert nicht nur, sondern geht auch zulasten von Menschen und Umwelt im Globalen Süden. Beim Rohstoffabbau werden weltweit Menschenrechte verletzt, Flüsse vergiftet, Wälder abgeholzt und die Klimakrise angeheizt. Obwohl die Bundesregierung sich im Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt hat, den Rohstoffverbrauch zu senken, versäumt sie es bislang Reparaturen konsequent zu fördern.
 

Der Reparaturbonus als Lösung

Mit einem von der Bundesregierung geförderten Reparaturbonus könnten Privatpersonen für jede durchgeführte Reparatur eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 50 % der Reparaturkosten bis maximal 200 € erhalten. Österreich, Frankreich und Bundesländer wie Thüringen und Sachsen machen es vor: Der Reparaturbonus dort ist ein voller Erfolg[1]! Allein in Österreich wurde er in knapp 2 Jahren über 800.000-mal genutzt und damit das Klima geschont und Ressourcen eingespart. Untersuchungen zeigen, dass eine Verlängerung der Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones in der EU um nur ein Jahr bis 2030 jährlich rund 4 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO 2) einsparen würde [2]. Dies entspricht den Emissionen von über 2 Millionen Autos jährlich. Zusätzlich entlastet der Reparaturbonus die Menschen in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und fördert die lokale Wirtschaft und das Handwerk. Bei einer bundesweiten Einführung in Deutschland sollten die Hersteller der Geräte wie in Frankreich an den Kosten finanziell beteiligt werden.

Weitere Forderungen
Natürlich kann der Reparaturbonus nur der Anfang sein. Damit reparieren endlich wieder günstiger und einfacher wird, brauchen wir endlich ein herstellerunabhängiges und umfassendes Recht auf Reparatur. Die EU hat mit ihrer neuen Richtlinie Anfang Februar vorgelegt. Jetzt muss Deutschland nachziehen [3]! Deshalb fordern wir von der Umweltministerin Steffi Lemke ein ambitioniertes Reparaturgesetz, das folgende Punkte beinhaltet:
  • Die Einführung eines bundesweiten Reparaturbonus (50% der Reparaturkosten bis max. 200€)
  • Strengen Vorgaben für alle Elektronikgeräte, Möbel, Kleidung und Schuhe
    • zu reparaturfreundlichem Design
    • zur Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu angemessenen Preisen
    • zum Zugang zu reparaturrelevanten Informationen für alle
  • Eine Nachwuchsstrategie für den Reparatursektor

Initiatoren: INKOTA-netzwerk e. V. und Runder Tisch Reparatur

        


Quellen:

Gesprächskreise (1)

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3 kommentare
19.04.2024
Guter Ansatz am "End of the Pipe"
In der tat ein guter und richtiger Ansatz mit dem Reparieren Ressourcen schonen. Hierzu gibt es einen weiteren Vorschlag, um Ressourcen zu schonen, der nich...
S
Scientists for Future – Ortsgruppe Ravensburg