...in Politik, Verwaltungen, Bildung, Medien und Gesetzgebung jetzt!
Gemeinschaft durch Sprache — Sprachgemeinschaft
Wir fordern von Politik, Verwaltungen, ÖR-Medien und Bildungseinrichtungen: Sprechen Sie unsere Sprache — die deutsche Einheitssprache. Niemand würde heute wohl die Notwendigkeit bestreiten, Rechte und Repräsentanz von Frauen und benachteiligten Minderheiten zu stärken und ihre Teilhabe an Ressourcen zu befördern. Dies alles gehört inzwischen fest zum Wertekanon westlicher Demokratien. Strittig ist jedoch das Wie. Der Feminismus ist uneins und als Genderfeminismus zerstritten. Er muss seine übergeordneten Ziele erst neu definieren. Unterdessen setzt Politik die Sprache als Haupthebel gegen das Ungerechtigkeits- und Ungleichheitsproblem zwischen den Geschlechtern ein. Die Feminisierung bzw. Ausrichtung von Sprache auf Diversität soll das Problem endlich lösen und verstärkt es stattdessen. „Geschlechtergerechte" Sprache sexualisiert Sprache generell, auch da, wo sie im Grunde geschlechtslos und neutral ist und deshalb von vornherein alle inkludiert.So wird die Fähigkeit der Sprache geschwächt, Gemeinschaft zu stiften, neue Ungerechtigkeiten werden geschaffen. Auch widerspricht „Gendersprache" dem ausgewiesenen Mehrheitswillen. Die Auswertung verschiedener aktueller Umfragen unter tausenden Befragten (1) ist deutlich: 75-86% lehnen Gendersprache ab oder halten sie für unwichtig. Daran ändert auch die Verbreitung von Gendersprache durch öffentlich-rechtliche Medien nichts. Im Gegenteil. Sie verstärkt Polarisierung, gesellschaftliche Spaltung und Destabilisierung, da Mediennutzer ihre Erwartungen an den im Medienstaatsvertrag festgehaltenen Bildungsauftrag und die Pflicht zu weltanschaulicher Neutralität enttäuscht sehen. Der von verschiedenen politischen Akteuren immer wieder geforderte „geschlechtergerechte“ Umbau von Gesetzestexten würde die Trennung der Geschlechter endgültig manifestieren.
Demokratie braucht Regeln
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„Gendersprache" entspringt nicht dem natürlichen Sprachwandel, sondern politischen Bestrebungen, mit denen fundamental in gewachsene Sprachstrukturen eingegriffen wird. Der Gebrauch des generischen Maskulinums ist historisch belegt, wie eine aktuelle Studie von Trutkowski/Weiß zeigt. „Seit 1000 Jahren können Frauen auch Sünder, Richter und Freunde sein.“
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Gendern ist sexistisch. Sexualisierte Sprache hebt Unterschiede hervor, wo sie bedeutungslos sind, und verschleiert sie, wo sie zum Informationsgehalt gehören. Verallgemeinernde Aussagen und Vergleiche sind nicht länger möglich.
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Gendern ist reaktionär. Es schreibt den Opferstatus der Frau fort und reduziert Minderheiten auf sprachliche Zeichen.
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Gendern ist undemokratisch. Politik, Verwaltungen und ÖR-Medien gendern ohne demokratische Legitimation gegen den ausdrücklichen Mehrheitswillen.
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Gendern bewirkt das Gegenteil von dem, was es behauptet, zum Schaden vieler. Statt Gleichheit und mehr Gerechtigkeit zu erreichen, reißt es Gräben zwischen den Geschlechtern, grenzt Menschen nach gruppenbezogenen Merkmalen aus und benachteiligt Menschen mit geringer Literalitätit (2) (über 12% der Erwachsenen in Deutschland) oder Menschen mit Behinderungen.
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Gendersprache ist ein Integrationshindernis für Zuwanderer.
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Gendersprache ist unökonomisch. Sie widerspricht der menschlichen Neigung zur Reduzierung des sprachlichen Aufwands, und sie verschlechtert das Verhältnis von Signal (Informationsgehalt) zu Rauschen (Füllsel). Das generische Maskulinum ist als gewachsene sexusabstrahierende Form unverzichtbar. Eine vollständige Beseitigung würde die Funktionsfähigkeit der Sprache zerstören.
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Gendersprache ist grundgesetzwidrig, denn durch die erzwungene „Sichtbarmachung“ von Merkmalen wie Geschlecht und sexueller Orientierung greift sie in die Intimsphäre und informationelle Selbstbestimmung des Menschen ein. Dadurch verletzt sie die Menschenwürde, die von diesen Merkmalen unabhängig und ihnen übergeordnet ist.
Begründung
Zur integrativen Funktion von Sprache und Standard
Sprache befindet sich in einem permanenten Wandlungsprozess (3). Sie wandelt sich basisdemokratisch im Gebrauch durch ihre Sprecher. Diesen Sprachstandard aufzugeben und Werte zu propagieren, die denen der bürgerlichen Mehrheit zuwiderlaufen, ist unverantwortlich, denn die wichtigsten Kriterien der Standardsprache sind ja gerade Einheitlichkeit, Verbreitung, Verständlichkeit und soziale Übereinkunft. Der aufdringliche Gebrauch von Gendersprache durch Personen in Machtfunktionen befördert Autoritarismus und gefährdet den sozialen Frieden.
Da Politiker alle Bürger zu repräsentieren haben, fordern wir sie auf: Handeln Sie „Im Namen des Volkes“, verwenden Sie die verständliche und allgemein anerkannte Standardsprache (Standardvarietät) in Politik, Verwaltung, Bildung und öffentlicher Kommunikation. Beenden Sie die Stigmatisierung von gewachsenen grammatischen Grundformen (insbesondere des generischen Maskulinums).
Rechtsstaatlichkeit
Ohne die Akzeptanz der grammatischen Grundregeln durch Politik, Legislative und das Sprachvolk verliert Sprache ihre Verständigungsfunktion. Die Zerstörung von sprachlichen Standards würde Rechtsprechung letztlich erheblich erschweren, ließen Gerichte z.B. Befangenheitsanträge auf Grund weltanschaulicher Bedenken zu. Gerade die Standardsprache verbindet doch alle Sprecher einer Sprachgemeinschaft, und erst generische Begriffe mit ihrem hohen Abstraktionsniveau eröffnen Möglichkeiten für eine normative Wirkung von Gesetzestexten. Gendersprache berührt durch ständige Sexualisierung die Persönlichkeitsrechte, ja letztlich den Begriff der Menschenwürde, der jeglichen Einzelinteressen und -identitäten übergeordnet ist. In diesem Sinne ist sie verfassungswidrig. Auch darf die Politik „das Recht nicht dazu benutzen, gegen die Wertvorstellungen der großen Mehrheit der Bürger die Gesellschaft zu verändern."
Deshalb fordern wir von Politik und Legislative: Beenden Sie einseitig feministische Symbolpolitik und Meinungslenkung. Schreiben Sie Gesetzestexte in der deutschen Einheitssprache.
In den ersten beiden Wellen des Feminismus haben Frauen in zähen Kämpfen Menschen- und Bürgerrechte erstritten. Diese Aufbruchsbewegungen knüpften an Humanismus und Aufklärung an. Ihre ursprünglichen Ziele wie rechtliche Gleichstellung, Wahlrecht, Recht auf Bildung, berufliche Gleichberechtigung, Selbstbestimmungsrecht, Freiheitsrechte usw. sind inzwischen gesetzlich garantiert und bilden u.a. das Fundament demokratischer Gesellschaften. Ein heutiger Feminismus sollte an diese emanzipatorischen Freiheitsbewegungen und die Gestaltungskraft der Frauen anknüpfen. Es gilt, Freiheit und Würde nicht nur für die Frauen, sondern für alle Menschen zu erreichen. Mit der Menschenwürde verknüpft sind das Recht auf individuelle Selbstbestimmung, Schutz der Privat- und Intimsphäre sowie Freiheit des Ausdrucks. Wir fordern von Politik, Verwaltungen, ÖR-Medien und Bildungseinrichtungen: Sprechen Sie unsere Sprache — die deutsche Einheitssprache.
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Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Sabine Mertens aus Hamburg
Nasrin Amirsedghi, Cristina Barroso, Dr. Ing. Ira Effenberger, Gabriele Gillen, Dr. Elvira Grözinger, Gabriele Gysi, Monika Kroll, Prof. Dr. Xenia Matschke, Sabine Mertens, Dshamilja Paetzold, Jana Schleske, Ulrike Stockmann
v. i. S. d. P. Sabine Mertens
(1) Payr, Fabian, Von Menschen und Mensch*innen, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2021, S. 139 ff
(2) Grotlüschen, Anke, Buddeberg, Klaus (Hrsg.), Leo 2018, Leben mit geringer Literalität, wbv, Bielefeld 2020
(3) Hackstein, Olav, Grammatik im Fegefeuer, faz, 18. 10. 21
Also ob wir in Deutschland und der Welt keine weitaus dringenderen Themen hätten. Hier wird durch blanken Populismus davon abgelenkt. Klares NEIN.
Auch wenn ich nicht allen Gründen hier in dem Text zustimme unterstütze ich dieses Thema. Meines Erachtens nach besteht eine zu starke Tendenz in Richtung Spechverbot sowie eine zu große Dominanz sehr kleiner aber lautstarken, teils auch selbst ernannter "Opfergruppen". Die Gefahr, dass sich große Teile der Bevölkerung von berechtigten Anliegen und Interessen gerade auch von Minderheiten in der Folge abwenden und sich den unterkomplexen Ideen vor allem rechts angesiedelter Politikern zuwenden steigt. In der Folge wird eine weitere Polarisierung der Gesellschaft ungewollt voran getrieben.
Beim Lesen der Kommentare hat es mich ein wenig verwundert, dass viele Menschen hier eine sehr starke Meinung zum Thema vertreten und sich sehr sicher scheinen, dass Gendern keine gute Idee ist.
Ich selbst habe keine so starke Meinung dazu, würde mir aber wünschen, dass wir unsere Gesellschaft geschlechtergerechter gestalten können. In Letzterem würden mir nach meinem Eindruck wohl auch viele in diesem Forum zustimmen.
Da ich mir nicht sicher bin, ob Gendern dabei helfen könnte oder nicht, habe ich mal ein bisschen Literatur gewälzt. Die Studien, auf die ich gestoßen bin, deuten alle darauf hin, dass Sprache im Zusammenhang mit der Chancengleichheit einer Gesellschaft steht. Gesellschaften mit geschlechtergerechten Sprachen sind auch selbst eher geschlechtergerecht. Weitere experimentelle Studien verfestigen die Annahme, dass gendergerchte Sprache zur Gleichberechtigung beitragen kann (Hier finden sich die entsprechenden Literaturhinweise: https://boris.unibe.ch/141843/).
Danke!
Es eröffnet auch für Mädchen, die lernen, dass Frauen Pilotin ( nicht nur Flugbegleiterin), Ärztin ( nicht nur Arzthelferin), Mechatronikerin ( nicht nur Erzieherin) etc. werden können, eine neue Welt. Jungs können auf einmal auch Ballettänzer, Erzieher etc. werden.
Doch genau diese gleichberechtigte bunte Welt ist den braun-blauen Ideolog*innen ein Dorn im Auge, weshalb sie dagegen hetzen.
Für viele der im obigen Text genannten Behauptungen konnte ich hingegen keine empirische Evidenz finden. Für manche der Argumente fallen mir noch nicht einmal Beispiele ein (z.B. für „Sexualisierte Sprache hebt Unterschiede hervor, wo sie bedeutungslos sind, und verschleiert sie“).
Daher stellt sich mir die Frage, worum es in dieser Diskussion eigentlich geht.
Für mich nachvollziehbar ist die Sorge, dass die Genderdebatte droht, weitere Gräben in die Gesellschaft zu ziehen. Aber ist es wirklich eine gute Idee, einfach zu entscheiden, dass bzgl. einer Frage alles beim Status Quo bleiben sollte, nur weil dabei die Meinungen zu stark auseinandergehen? Ich glaube, dieses Argument deutet darauf hin, dass wir nicht gut genug darin sind, kontroverse Themen konstruktiv zu diskutieren und Widersprüche auszuhalten.
Beim wiederholten Lesen der Argumente im obigen Text gibt es wenig, was als Antrieb für die Teils heftigen Reaktion auf das Gendern plausibel scheint, bis auf ein Wort: „erzwungen“. Könnte es sein, dass ein Hauptgrund für die Ablehnung des Genderns in der Angst liegt, etwas vorgeschrieben zu bekommen und damit eine Freiheit zu verlieren? Oder ist die zutiefst menschliche Trotzhaltung gegenüber allem was neu und nicht vertraut scheint? Was meint Ihr?
Ich persönlich finde, dass gendern die Sprache enorm kompliziert, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir auf dem Weg zu größerer Akzeptanz geschlechtlich nicht eindeutig definierter Persönlichkeiten sind. Denn wenn wir uns schon die Mühe machen, Frauen extra zu erwähnen, müssten dann nicht fairerweise auch alle anderen Formen geschlechtlicher Definition erwähnt werden? Und würde das dann nicht irgendwann zu viel? Natürlich gibt es den Begriff "divers", aber das ist ein Oberbegriff, unter dem alle zusammengefasst sind, die nicht unter die Standardbegriffe "männlich/weiblich" fallen. Solche Oberbegriffe gibt es bereits mehrere in unserer Sprache, zum Beispiel Leute, oder, wem das zu salopp ist, Mitmenschen. Wäre deren Nutzung nicht sinnvoller? In Frankreich wurden vor Jahren die geschlechtsspezifischen Endungen von Adjektiven abgeschafft, weil sie ständig nur zu Schreibfehlern führten, nicht nur bei Französischschülern, sondern auch bei Muttersprachlern.
Deutsch ist ohnehin schon eine schwer zu lernende Sprache, müssen wir das wirklich noch schlimmer machen? Mir persönlich erscheint die gendergerechte Sprache eher als Bemühung irgendeines Mannes, der keine Lust auf Gleichberechtigung hat und deshalb diese sinnlose Debatte angefangen hat, um von den wahren Defiziten abzulenken, die da sind: Ungleiche Bezahlung, Chancenungleichheit im Zusammenhang mit Aufstiegschancen, Chancenungleichheit im Zusammenhang mit Mutterschaft und Wiedereinstieg in den Beruf etc. Und wir alle sind drauf reingefallen, führen Debatten darüber, ob Sprache die Welt nun nachhaltig verändert oder nicht, und vergessen ganz, worüber wir statt dessen diskutieren sollten, nämlich: wie kann echte Gleichstellung aller Individuen einer Gesellschaft erreicht werden.
Die meisten Argumente kommen mir an den Haaren herbeigezogen vor. Ein Beispiel: Gendersprache soll grundgesetzwidrig sein, weil sie Merkmale wie Geschlecht sichtbar macht? Also sämtliche weibliche Bezeichnungen entfernen? Die geheiratetete Person nur noch Ehepartner nennen, weil "meine Frau" oder "mein Mann" ja das Geschlecht sichtbar macht? Und wo genau macht Gendersprache sexuelle Orientierung sichtbar? Offensichtlich wissen Sie nicht einmal, was Gendern bedeutet, wie soll ich diesen Vorschlag ernst nehmen?
Ganz streng genommen lässt sich schon erahnen, dass ein Mann, der von seiner Ehefrau spricht, eventuell heterosexuell sein könnte.
Ich fände das gut, wenn man an meinem Namen, meinen Bezeichnungen und meinen Pronomen nicht mehr zu erkennen glaubt, was ich denn für nen Chromosomensatz hab und welche Charaktereigenschaften damit vermeintlich verbunden sind.
Wie wäre es mit einer Nummer als Namen für den öffentlichen Gebrauch, und den echten Namen nur noch für den internen Gebrauch, der datenschutzrechtlich vor dem unbefugten Zugriff darauf geschützt wird. Jeder, der seine Bekannten und Befreundeten bei deren echten Namen nennt, kann dafür rechtlich belangt werden. Geeignete Sanktionierungsmaßnahmen müssen noch ausgearbeitet werden. Kontaktbörsen werden verboten, weil sie auf der sittenwidrigen Bekanntgabe von Geschlechtlichkeit fußen. Letztendlich werden wir die Burka für alle brauchen.
Die Gendersprache soll davon ablenken, daß es immer noch massive Ungleichheiten gibt, löst diese Probleme aber überhaupt nicht. Ich fühle mich als Frau durch die bisherige Sprache in keiner Weise benachteiligt, sondern empfinde im Gegenteil die Gendersprache als lächerlich. Man soll sich lieber darum kümmern, tatsächliche Gleichberechtigung zu schaffen, z.B. gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit und Chancengleichheit in allen Bereichen, das wäre viel wichtiger.
Sie müssen ja nicht mitmachen - aber lassen sie uns Anderen doch die Möglichkeit dazu !
Hallo zusammen,
ich persönlich befürworte das Gendern, empfinde es nicht als Verlust von Freiheit oder besonders kompliziert und denke nicht das unsere Sprache daran Schaden nimmt. Ich finde es jedoch tatsächlich sehr bedenklich und sehr befremdlich wie viele Menschen das Gendern als das dringlichste Problem unserer Zeit begreifen! Wenn dem so wäre, hätten wir im Grunde keine anderen weitaus dringlicheren Probleme, die einer Lösung bedürfen.
Aber jede Person hat eine andere Sicht auf die Dinge und die Debatte wird viel zu emotional geführt, aber Sprache schafft Realitäten!
Solange es unsere Gesellschaft und Politik also nicht schaffen die Gleichberechtigung aller Menschen (egal ob, Frau, Mann oder eine andere Identität) herzustellen - wird das Gendern eine Zwischenlösung sein, bis alle Menschen in Ihrer Einzigartigkeit und Andersartigkeit gleichberechtigt existieren können.
Eine Sprache, die nicht nur "von manchen gemeint" alle Geschlechter umfasst, sondern auch ausgesprochen, das finde ich zeitgemäß. Die Anfänge sind gemacht und das Thema sowie die Umsetzung wird noch ausreifen.
Alleine dass hier steht: "Sprache befindet sich in einem permanenten Wandlungsprozess", gleichzeitig will man sich aber dem Wandel verweigern. Wo ist das zeitgemäß?
Wenn die Sprache aber von oben aufgesetzt gewandelt wird, weil eine Minderheit das will, ist das kein natürlicher Wandlungsprozess, sondern künstlich diktiert.
Nich künstlich diktiert sondern von Herzen ermöglicht.
Es geht nicht darum einen natürlichen Wandel des Sprachgebrauchs zu behindern. Eine Sprachänderung durch Zurechtbiegen von Grammatik- und Rechtschreiberegeln aber herbeizuzwingen, ist alles andere als natürlich.
Sprache verändert sich auf natürliche Art und Weise (Internetsprache, Jugendsprache usw.) Das „Gendern“ ist eben kein „permanenter Wandlungsprozess“, sondern eine von oben herab diktierte Veränderung, die die große Mehrheit schlicht ablehnt (wie sämtliche Umfragen immer wieder beweisen). „Gendern“ ist alles andere als inklusiv. Es grenzt aus. Zahlreiche Menschen, die auf technische Hilfsmittel beim Lesen von Texten angewiesen sind. Menschen, die eine Leseschwäche haben. Menschen, die Verständnisprobleme oder Schwierigkeiten beim Zuhören haben. Menschen, die keine Muttersprachler sind, Menschen die Deutsch lernen wollen. All diese Menschen werden benachteiligt und ignoriert.
Es gibt keinen Zwang ! Welche Umfragen, von wem , mit welcher Fragestellung ? Ich bitte um Quellenangabe.
Inhaltlich unterstütze ich diesen Vorschlag, ich bin mir aber nicht sicher, ob man Sprache per Gesetz regeln kann und sollte. Die Sprache entwickelt sich, indem sie gesprochen wird. Das wird immer so sein, und daran wird auch ein Gesetz nichts ändern. Was es natürlich braucht, sind Institutionen, die den Prozess der Sprachentwicklung beobachten und bewerten. Aber diese sollten besser möglichst politikfern sein. Sprache ist ein Produkt der Evolution, und das entscheidende Kriterium für die Evolution ist die Effizienz. Die Art, wie wir in Deutschland zur Zeit "gendern", ist nicht effizient. Sie stört den Lesefluss und Sprachfluss. Ich bin mir aber sicher, dass uns Deutschen mit der Zeit etwas besseres einfallen wird.
Andersherum!
Das generische Maskulinum stört meinen Lesefluss sehr! (Nachdem ich mich zum Glück problemlos an das Gendern gewöhnt habe - geht ganz schnell, wenn die bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema und dessen Implikationen stattfindet!)
Ich denke mir aktiv die Frauen* (bzw Mädchen) und nicht-binären Menschen dazu, weil (so merkte ich auch durch ein gutes Testbeispiel) ich sonst mitunter nur männliche Mitmenschen vor (inneren) Augen habe durch das inadäquate Maskulinum! (So ist das bei sehr vielen, manchmal unbewusst oder semi-bewusst! --> es gibt erhellende Studien zu den Thema!!!)
Einem Text in nicht-geschlechtergerechter Sprache (von Menschen die das anhand ihrer kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten sehr wohl könnten) mangelt es (für mich merkbar) an Niveau, Bewusstheit, Fairness und Wertschätzung! Spracheffizienz ist weniger wichtig als sprachliche Gerechtigkeit, welche Gerechtigkeit generell in allen Bereichen ergänzt + stützt!
Meinen Sprachfluss stört es auch keineswegs!
Es ist, wie so vieles, einfach Übung.
Und wenn Menschen nicht nur in Texten, sondern auch in gesprochener Sprache gendern, finde ich das ebenfalls sehr angenehm. Es zeugt u.a. von Bewusstheit + Gerechtigkeit, die sich oft auch in anderen wichtigen Gebieten des (sozialen) Lebens ausdehnt. :)
Dieser Vorschlag ist hinter schlau formulierter Fassade tatsächlich reaktionäre Hetze gegen die Gleichheit der Menschen und für Spaltung. Es ist immer wieder der gleiche üble rechte Trick, "Freiheit" für Diskriminierung und Entwürdigung zu fordern. Die Leute, die hinter diesem Vorschlag stecken, wollen eigentlich eine Gedankenpolizei.
also erstmal fühle ich mich durch Ihren Text einfach nicht angesprochen : - ), von wegen Freunde und alle Bürger. aber okay.Ein Grundproblem Ihrer Position besteht darin, das Gendergerechte Sprache von Ihnen lustig durcheinander gedacht wird. alles wird über einen Kamm geschert: Bäckerinnen und Bäcker, Backende, Bäcker*innen, Bäck*er, Bäcker_innen usw. ich vermute, dass Sie wahrscheinlich nichts dagegen haben, wenn Sie bei konkreten Anreden die männliche und weibliche Form verwenden, wie z.b. Sehr geehrte Damen und Herren etc. Das ist aber auch schon Teil des Genderns. vielleicht haben Sie auch nichts dagegen, wenn in z.B. Stellenausschreibungen Bäckerinnen und Bäcker steht? jedenfalls sollte man schon genau unterscheiden und bezeichnen, was man genau meint, wenn man Gendern in offiziellen Texten verbieten will. denn sog. gender gerechte Sprache kann eben je nach Kontext (und ich gebe zu, auch je nach politischer Position des Sprechenden) ganz unterschiedliches meinen. 1/2
grob unterscheidet man: sichtbarmachung von Nicht-Männern durch feminine Form, ggfs. + dritte Form; und ganz entgegengesetzt (!) die Ent-Genderung durch Tilgung von geschlecht an der Bezeichung. insofern kann bei ersteren Gendern tatsächlich sexistisch wirken. Bezgl. Ihrer anderen Vorwürfe: undemokratisch ist insofern quatsch, da Amtssprache durch gewählte Vertreter angeordet wird. grundgesetzwidrig ist unzutreffend, da Art. 3 GG den Staat verpflichtet, aktiv an fehlender Gleichberechtigung zu arbeiten. Dies kann nach vielen Studien tatsächlich auch durch Sprache geschehen. der Vorwurf reaktionär zu sein, ist ehrlich gesagt total widersinning, da es ja gerade darum geht, Bestehendes zu ändern. und "unökonimisch"? :- ) als ob juristische oder Amtstexte jemals auf Kürze ausgerichtet gewesen wären... 2/2