Abkehr von der Gendersprache...

Vorschlagstext
...in Politik, Verwaltungen, Bildung, Medien und Gesetzgebung jetzt!
Gemeinschaft durch Sprache — Sprachgemeinschaft
Wir fordern von Politik, Verwaltungen, ÖR-Medien und Bildungseinrichtungen: Sprechen Sie unsere Sprache — die deutsche Einheitssprache. Niemand würde heute wohl die Notwendigkeit bestreiten, Rechte und Repräsentanz von Frauen und benachteiligten Minderheiten zu stärken und ihre Teilhabe an Ressourcen zu befördern. Dies alles gehört inzwischen fest zum Wertekanon westlicher Demokratien. Strittig ist jedoch das Wie. Der Feminismus ist uneins und als Genderfeminismus zerstritten. Er muss seine übergeordneten Ziele erst neu definieren. Unterdessen setzt Politik die Sprache als Haupthebel gegen das Ungerechtigkeits- und Ungleichheitsproblem zwischen den Geschlechtern ein. Die Feminisierung bzw. Ausrichtung von Sprache auf Diversität soll das Problem endlich lösen und verstärkt es stattdessen. „Geschlechtergerechte" Sprache sexualisiert Sprache generell, auch da, wo sie im Grunde geschlechtslos und neutral ist und deshalb von vornherein alle inkludiert.So wird die Fähigkeit der Sprache geschwächt, Gemeinschaft zu stiften, neue Ungerechtigkeiten werden geschaffen. Auch widerspricht „Gendersprache" dem ausgewiesenen Mehrheitswillen. Die Auswertung verschiedener aktueller Umfragen unter tausenden Befragten (1) ist deutlich: 75-86% lehnen Gendersprache ab oder halten sie für unwichtig. Daran ändert auch die Verbreitung von Gendersprache durch öffentlich-rechtliche Medien nichts. Im Gegenteil. Sie verstärkt Polarisierung, gesellschaftliche Spaltung und Destabilisierung, da Mediennutzer ihre Erwartungen an den im Medienstaatsvertrag festgehaltenen Bildungsauftrag und die Pflicht zu weltanschaulicher Neutralität enttäuscht sehen. Der von verschiedenen politischen Akteuren immer wieder geforderte „geschlechtergerechte“ Umbau von Gesetzestexten würde die Trennung der Geschlechter endgültig manifestieren.
Demokratie braucht Regeln
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„Gendersprache" entspringt nicht dem natürlichen Sprachwandel, sondern politischen Bestrebungen, mit denen fundamental in gewachsene Sprachstrukturen eingegriffen wird. Der Gebrauch des generischen Maskulinums ist historisch belegt, wie eine aktuelle Studie von Trutkowski/Weiß zeigt. „Seit 1000 Jahren können Frauen auch Sünder, Richter und Freunde sein.“
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Gendern ist sexistisch. Sexualisierte Sprache hebt Unterschiede hervor, wo sie bedeutungslos sind, und verschleiert sie, wo sie zum Informationsgehalt gehören. Verallgemeinernde Aussagen und Vergleiche sind nicht länger möglich.
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Gendern ist reaktionär. Es schreibt den Opferstatus der Frau fort und reduziert Minderheiten auf sprachliche Zeichen.
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Gendern ist undemokratisch. Politik, Verwaltungen und ÖR-Medien gendern ohne demokratische Legitimation gegen den ausdrücklichen Mehrheitswillen.
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Gendern bewirkt das Gegenteil von dem, was es behauptet, zum Schaden vieler. Statt Gleichheit und mehr Gerechtigkeit zu erreichen, reißt es Gräben zwischen den Geschlechtern, grenzt Menschen nach gruppenbezogenen Merkmalen aus und benachteiligt Menschen mit geringer Literalitätit (2) (über 12% der Erwachsenen in Deutschland) oder Menschen mit Behinderungen.
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Gendersprache ist ein Integrationshindernis für Zuwanderer.
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Gendersprache ist unökonomisch. Sie widerspricht der menschlichen Neigung zur Reduzierung des sprachlichen Aufwands, und sie verschlechtert das Verhältnis von Signal (Informationsgehalt) zu Rauschen (Füllsel). Das generische Maskulinum ist als gewachsene sexusabstrahierende Form unverzichtbar. Eine vollständige Beseitigung würde die Funktionsfähigkeit der Sprache zerstören.
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Gendersprache ist grundgesetzwidrig, denn durch die erzwungene „Sichtbarmachung“ von Merkmalen wie Geschlecht und sexueller Orientierung greift sie in die Intimsphäre und informationelle Selbstbestimmung des Menschen ein. Dadurch verletzt sie die Menschenwürde, die von diesen Merkmalen unabhängig und ihnen übergeordnet ist.
Begründung
Zur integrativen Funktion von Sprache und Standard
Sprache befindet sich in einem permanenten Wandlungsprozess (3). Sie wandelt sich basisdemokratisch im Gebrauch durch ihre Sprecher. Diesen Sprachstandard aufzugeben und Werte zu propagieren, die denen der bürgerlichen Mehrheit zuwiderlaufen, ist unverantwortlich, denn die wichtigsten Kriterien der Standardsprache sind ja gerade Einheitlichkeit, Verbreitung, Verständlichkeit und soziale Übereinkunft. Der aufdringliche Gebrauch von Gendersprache durch Personen in Machtfunktionen befördert Autoritarismus und gefährdet den sozialen Frieden.
Da Politiker alle Bürger zu repräsentieren haben, fordern wir sie auf: Handeln Sie „Im Namen des Volkes“, verwenden Sie die verständliche und allgemein anerkannte Standardsprache (Standardvarietät) in Politik, Verwaltung, Bildung und öffentlicher Kommunikation. Beenden Sie die Stigmatisierung von gewachsenen grammatischen Grundformen (insbesondere des generischen Maskulinums).
Rechtsstaatlichkeit
Ohne die Akzeptanz der grammatischen Grundregeln durch Politik, Legislative und das Sprachvolk verliert Sprache ihre Verständigungsfunktion. Die Zerstörung von sprachlichen Standards würde Rechtsprechung letztlich erheblich erschweren, ließen Gerichte z.B. Befangenheitsanträge auf Grund weltanschaulicher Bedenken zu. Gerade die Standardsprache verbindet doch alle Sprecher einer Sprachgemeinschaft, und erst generische Begriffe mit ihrem hohen Abstraktionsniveau eröffnen Möglichkeiten für eine normative Wirkung von Gesetzestexten. Gendersprache berührt durch ständige Sexualisierung die Persönlichkeitsrechte, ja letztlich den Begriff der Menschenwürde, der jeglichen Einzelinteressen und -identitäten übergeordnet ist. In diesem Sinne ist sie verfassungswidrig. Auch darf die Politik „das Recht nicht dazu benutzen, gegen die Wertvorstellungen der großen Mehrheit der Bürger die Gesellschaft zu verändern."
Deshalb fordern wir von Politik und Legislative: Beenden Sie einseitig feministische Symbolpolitik und Meinungslenkung. Schreiben Sie Gesetzestexte in der deutschen Einheitssprache.
In den ersten beiden Wellen des Feminismus haben Frauen in zähen Kämpfen Menschen- und Bürgerrechte erstritten. Diese Aufbruchsbewegungen knüpften an Humanismus und Aufklärung an. Ihre ursprünglichen Ziele wie rechtliche Gleichstellung, Wahlrecht, Recht auf Bildung, berufliche Gleichberechtigung, Selbstbestimmungsrecht, Freiheitsrechte usw. sind inzwischen gesetzlich garantiert und bilden u.a. das Fundament demokratischer Gesellschaften. Ein heutiger Feminismus sollte an diese emanzipatorischen Freiheitsbewegungen und die Gestaltungskraft der Frauen anknüpfen. Es gilt, Freiheit und Würde nicht nur für die Frauen, sondern für alle Menschen zu erreichen. Mit der Menschenwürde verknüpft sind das Recht auf individuelle Selbstbestimmung, Schutz der Privat- und Intimsphäre sowie Freiheit des Ausdrucks. Wir fordern von Politik, Verwaltungen, ÖR-Medien und Bildungseinrichtungen: Sprechen Sie unsere Sprache — die deutsche Einheitssprache.
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Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Sabine Mertens aus Hamburg
Nasrin Amirsedghi, Cristina Barroso, Dr. Ing. Ira Effenberger, Gabriele Gillen, Dr. Elvira Grözinger, Gabriele Gysi, Monika Kroll, Prof. Dr. Xenia Matschke, Sabine Mertens, Dshamilja Paetzold, Jana Schleske, Ulrike Stockmann
v. i. S. d. P. Sabine Mertens
(1) Payr, Fabian, Von Menschen und Mensch*innen, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2021, S. 139 ff
(2) Grotlüschen, Anke, Buddeberg, Klaus (Hrsg.), Leo 2018, Leben mit geringer Literalität, wbv, Bielefeld 2020
(3) Hackstein, Olav, Grammatik im Fegefeuer, faz, 18. 10. 21
Freitag ist der letzte Tag! Bringen Sie Ihren Themenfavoriten “Abkehr von der Gendersprache...” nach vorn!
2023-06-28
Helfen Sie! +++ Damit das Thema “Abkehr von der Gendersprache...” auf den Stimmzettel für die zweite bundesweite Volksabstimmung im Herbst 2023 kommt, braucht es Ihre Unterstützung. +++ Empfehlen Sie das Thema doch auch Ihren Bekannten, Verwandten, Menschen in der Nachbarschaft und bei der Arbeit - in einer kurzen Mail oder per Messenger von der Themenwahl und verlinken Sie dabei auf das Thema! +++ Textvorschlag: Ich habe für das Thema “Abkehr von der Gendersprache...“ bei ABSTIMMUNG21 unterschrieben, damit es auf den Stimmzettel für die zweite bundesweite Volksabstimmung im Herbst 2023 kommt. Dafür braucht es die Unterstützung von möglichst vielen Menschen. Ich wollte dich fragen, ob du auch mitmachst und den Themenvorschlag unterstützt. Freitag ist der letzte Tag. Hier kannst du mehr über das Thema und die Themenwahl erfahren: https://abstimmung21-mitmachen.de/proposals/25-abkehr-von-der-gendersprache +++ ABSTIMMUNG21 ist themenneutral. Wir informieren alle Unterzeichnenden bei allen Themen. +++
Gleichberechtigung hat etwas mit Grundhaltung zu tun und nicht mit Sprachkonstruktion.
Sind sie sich ganz sicher, dass die Wahl der Sprache keine Rolle für Gleichberechtigung spielt? Und ist Sprache nicht das einfachste Mittel, um Ihre Grundhaltung zu zeigen und damit im Alltag ganz einfach etwas für Gleichberechtigung zu tun? Ich war mir auch unsicher, ob Gendern etwas für Gleichberechtigung tut oder nicht. Darum habe ich mal ein bisschen Literatur gewälzt. Die Studien, auf die ich gestoßen bin, deuten alle darauf hin, dass Sprache im Zusammenhang mit der Chancengleichheit einer Gesellschaft steht. Gesellschaften mit geschlechtergerechten Sprachen sind auch selbst eher geschlechtergerecht. Weitere experimentelle Studien verfestigen die Annahme, dass gendergerchte Sprache zur Gleichberechtigung beitragen kann (Hier finden sich die entsprechenden Literaturhinweise: https://boris.unibe.ch/141843/).
Sind genuslose Sprachen auch geschlechtergerechte Sprachen? Müsste ja. Da fallen mir Finnisch, Ungarisch und Türkisch ein. Ein sonderlich einheitliches Bild was Gleichberechtigung angeht, geben diese Gesellschaften aber nicht ab.
In progressiven Kreisen Großbritanniens geht man den genau entgegengesetzten Weg und schafft alle weiblichen Formen wie actress ab und nur noch die generische Form actor.
Warum ist hier falsch, was dort richtig ist?
Wie soll man durch sprachliche Trennung etwas vereinen?
Maggie Thatcher war Prime Minister. Die englische Sprache mit ihren neutralen Artikeln z.B. gibt eine solche Entwicklung viel leichter her. Aber zu Thatchers Zeit war im Deutschen die -in Form völlig normal und entsprechend, Jahrzehnte später hatten wir eine Bundeskanzlerin. Man die Entwicklung dieser beiden Sprachen zwar vergleichen, aber nicht die eine in die andere überführen.
Sprachliche Trennung macht überhaupt erst kenntlich, wer davor nicht da war. Das generische Maskulinum ist nicht nur generisch, sondern in der Praxis auch exklusiv. Und deswegen war eben Rita Süssmuth Bundestagspräsidentin.
Da stellt sich die Frage nach der Henne und dem Ei - verändert Gleichberechtigung die Sprache oder Sprache die Gleichberechtigung.
Ich halte mich persönlich als Verfechter von Gleichberechtigung aber Gendern entlockt mir immer wieder sexistische Sprache.
Vielleicht hilft eine gleichberechtigte Sprache wirklich, nur hat Gendern für mich nichts mit Gleichberechtigung zu tun.
Sprachkonstruktion hat was mit dieser Grundhaltung zu tun....
Dem kann ich nur zustimmen. Ein höflicher Umgang und Respekt sollte das Ergebnis einer verantwortungsvollen Erziehung sein und braucht keine "Krückenkonstrukte". Für vermutlich die meisten Deutschen, die Dialekt sprechen, ist das sowieso ein "no go". Man stelle sich gendern im Dialekt vor... . Es scheint eine dem "Zeitgeist" entsprungene Emanzipation der beleidigten "Weltverbesserer" geschuldet zu sein, die aber offensichtlich das Gegenteil zu bewirken scheint. Das Vaterland oder Mutterland oder "Diverserland" ??? der großen Dichter und Denker - armes Deutschland, wohin soll die Reise gehen?
Alle, die gendern wollen, sollen das selbstverständlich tun dürfen. Und die das nicht wollen, sollen nicht durch Vorschriften welcher Art auch immer dazu gezwungen werden. Ich halte den Versuch, unser Sprachsystem an einer Stelle "gerecht" machen zu wollen, allerdings für riskant. Denn das Sprachsystem hat mit Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit nichts zu tun. WIR sind gerecht oder ungerecht, nicht Sprache per se. Und unser bestehendes Sprachsystem hat alle Möglichkeiten, damit sich alle gerecht verhalten und ausdrücken können. Daher unterstütze ich diese Initiative. Niemand soll hier ausgegrenzt werden. Emanzipatorische Bewegungen haben im Kampf gegen Diskriminierung auf vielen Ebenen in den letzten 50 Jahren enorme Fortschritte erzielt ohne "gendergerechte Sprache". Wir brauchen mehr Demonstrationen und Kundgebungen und andere Initiativen, um Diskriminierung wegen Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Handicaps usw. zu bekämpfen - auch was die gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit angeht.
Aber warum unterstützen Sie dann ein Forderung, die Ausgrenzung unterstützt und anderen Leuten vorschreiben will, wie sie schreiben?
Meinen Sie mich? Ich schreibe niemandem vor, wie jemand sprechen oder schreiben soll. Ich lasse es mir aber auch nicht vorschreiben.
das Gendern wird Ihnen doch von niemandem vorgeschrieben !
Dieser Vorschlag will eine freiwillige Art des Sprechens gesetzlich verbieten lassen. Außerdem geht es Fr. Mertens u. Gleichgesinnten gar nicht nur um Sprache, wie sie ja selbst es auch sagen: Sie wollen , dass LSBTQIA*-Menschen aus dem Bewußtsein & aus der Öffentlichkeit verschwinden und damit Vielfalt verbieten.
Den letzten Satz kann ich nicht nachvollziehen. Zudem ist es so, dass in Betrieben und öffentlichen Verwaltungen der Druck zur Benutzung der GGS immer größer wird. Berichte hierzu gibt es mehr als genug.- Was die Sichtbarkeit der Geschlechter angeht - die wird in der heutigen Zeit doch überwiegend über visuelle Medien (Internet, TV usw.) gewährleistet. Das Ziel der Gleichbehandlung / Gleichberechtigung setzt - was die Sprache betrifft - im Gegenteil sogar Unsichtbarkeit von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe usw. voraus. Ein Behördenmitarbeiter soll doch am Ende des Tages seine Kunden alle gleich, d.h. UNABHÄNGIG von Geschlecht usw., behandelt haben. Gendergerechte Sprache sexualisiert Sprache - und im Vordergrund z.B. bei Berufsbezeichnungen steht dann das Geschlecht und nicht die Tätigkeit als Arzt, Student usw. Das leuchtet mir nicht ein
Wer das in seinem privaten Umfeld praktizieren möchte, kann das versuchen. Schwierig wird es aber im öffentlichen Raum, an Schulen, Universitäten, in Ämtern und im Rundfunk/Fernsehen. Dort führt die Anwendung von (nicht von den Bürgern legitimierter) Gendersprache zu Verunsicherung und Ausgrenzung. Abgesehen davon missachtet die Art, wie Gendersprache in Deutschland praktiziert wird, gleich mehrere Rechtschreibe- und Grammatikregeln.
Vor allem gibt es auch einen Unterschied dahingehend, ob ich eine Person direkt anspreche - da habe ich auch bislang immer z. B. "Frau Rechtsanwältin … "gesagt - oder ob ich eine "anonyme" Gruppe bezeichnen will, also z. B. Rechtsanwälte. Wenn man hier "doppelt", rückt die Berufsbezeichnung und das, was man damit ausdrücken will, in den Hintergrund und das Geschlecht in den Vordergrund. Wie kann sich jemand diskriminiert fühlen, wenn es um Berufsbezeichnungen geht? Gesetzliche Vorschriften, die das Sternchen oder andere Formen der "gendergerechten" Sprache zur Pflicht machen würden, hielte ich für verfassungsrechtlich äußerst bedenklich. Und im Übrigen hat sich wohl auch noch niemand darüber beschwert, wenn mit "Sie" angesprochen wird, also etwa "Können Sie mir helfen" gegenüber einem Mann.
Naja, das "Sie" ist ja hier auch ein Plural, so wie das veraltete "Ihr" ("Euer Würden"). Das ist ja zum Glück geschlechtsneutral. Interessant ist, das sich in Frankreich, wo nach meinem Dafürhalten die Emanzipation weiter fortgeschritten ist als bei uns, sich niemand (auch "niefraud") darüber aufzuregen scheint, dass die Flexion der Substantive und Attribute sofort die männliche Form verwendet, sobald auch nur eine einzige männliche Person in der betreffenden Gruppe ist. Wahrscheinlich sieht man dort die Dinge mit mehr Gelassenheit und Pragmatismus. Jedenfalls habe ich da nie auch nur den Ansatz einer Diskussion mitbekommen.
Übrigens: "männliche Person" - ist das nicht schön? Behördendeutsch? Ich weiß nicht. Schon bei den alten Römern war das so: "persona non grata" - aber das war natürlich etwas Negatives, nicht aber das: "personae dramatis" (die auftretenden Personen in einem Drama). Der Perso ist heutzutage eben nur der Personalausweis, nicht aber die männliche Form von Person.
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Das ist durchaus ein richtiger und sehr wichtiger Gesichtspunkt. Ich sehe allerdings - noch abseits aller praktisch-politischen Implikationen des Themas gendergerechte Sprache - dieses Thema im Kontext der sog. Identitätspolitik, die leider an Universitäten und in anderen Zusammenhängen teilweise (nicht bei jeder identitätspolitischen Gruppe) zu einer Gefahr für einen freien Meinungsaustausch wird (s. die Auseinandersetzung um den Roman von Koeppen "Tauben im Gras"). Da ist ein neuer Puritanismus unterwegs, den man nicht unterschätzen sollte.
Auch heute wird niemand gezwungen zu gendern. Auch nicht in öffentlichen Einrichtungen. Es kann also alles so bleiben.
Es gibt zahlreiche Beispiele, in denen an den Universitäten, in den Verwaltungen und teilweise auch in Betrieben erheblicher Druck in diese Richtung entfaltet wurde. Und es gibt Bestrebungen, die sog. gendergerechte Sprache gesetzlich zu normieren. Bei der Telekom z.B. gibt es einen Genderleitfaden, in dem sogar bezüglich Transmenschen Wörter erfunden werden: nin,
xier und dey. Es ist richtig, dass niemand dazu gezwungen wird, diese zu benutzen. Und in dem Leitfaden stehen auch sehr viele vernünftige Dinge. Doch auch hier gilt: Der Druck auf Menschen, die das nicht wollen und sachlich dagegen argumentieren, wird größer. Im Übrigen betone ich nochmals: Unser Sprachsystem hat nichts mit Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit zu tun. WIR haben damit zu tun. Und nur aus dem Kontext, in dem wir Sprache benutzen, geht hervor, ob ein Wort in einem gerechten oder ungerechten Sinn verwendet wird. Gendergerechte Sprache ist ein Versuch, das Sprachsystem selbst an einem Punkt "gerecht" zu machen.
Und ein solches Ansinnen - das es noch nie gab - birgt hohe Risiken. Das zeigen insbesondere Teile der identitätspolitischen Richtungen, die die Vergangenheit ausschließlich nach ihren heutigen Auffassungen (die oft als "unbestreitbar" dargestellt werden) beurteilen wollen. Da sehe ich die Vernünftigkeit des vorliegenden Begehrens.
Ich stimme Ihnen vollumfänglich zu.
Doch habe ich meine Stimme für dieses Thema zurückgezogen, da hier ein völlig unnötiger Nebenschauplatz aufgebaut wird, der (berechtigterweise) viele Stimmen versammelt, aber eben von den wirklich elementaren Themen der Politik ablenkt.
Das Problem der BRD besteht darin, überall "Feigenblätter" vor Probleme und angeblicher Probleme zu hängen und damit Lösungen aus dem Weg zu gehen. Eine Frau wird nichts gegen den Titel "Direktor" haben, wenn sie Direktorin ist. Die Gleichberechtigung in der DDR war auf wirtschaftlichem Gebiet der BRD weit voraus. Vergünstigungen wie Haushaltstage, Lohnweiterzahlung bei Schwangerschaft und Mutterschaft, Freihaltung des jeweiligen Arbeitsplatzes haben den Aufstieg von Frauen gefördert. Dabei war die Sprache egal. Allerdings ist der Umgang mit dem Gendern maximal für Ausländer schwierig. Wir sollten auch hier keinen Elefanten aus einer Mücke machen. Mich zwingt niemand zum gendern.
"Eine Frau wird nichts gegen den Titel "Direktor" haben, wenn sie Direktorin ist. " Das sollte dann schon die betr. Frau entscheiden, nicht Sie.
Nein mich zwingt auch keiner dazu. Trotzdem finde ich die penetrante Verwendung der Gendersprache im ÖR übergriffig.
wichtiger Kommentar, danke. Eine Gleichstellung, die allein auf sprachlicher Ebene passiert, bewirkt wenig wenn diese nicht auch mit Gelcihberechtigung in anderen Gebieten einher geht, z.B. den hier angesprochenen wirtschaftlichen Ausgleichen. Ich sehe auch das Problem, dass die deutsche Sprache ohnehin schon kompliziert ist und das Gendern nochmal eine zusätzliche Barriere darstellt für Menschen, die nicht mit dieser Sprache aufgewachsen sind oder von Lernschwierigkeiten wie z.B. Lese-Rechtschreib-Schwäche betroffen sind. Daher sollte es nicht verpflichtend sein, Gendergerechte Sprache zu verwenden. Allerdings - und auch das sprechen Sie in ihrem Kommentar an - wird ja niemand zum Gendern gezwungen. Ich verstehe also nicht, warum sich Menschen so sehr darüber aufregen. Wenn ihr nicht gendern wollt dann lasst es einfach. Aber es ermöglicht Menschen auch, sich präziser auszudrücken
Bei uns im Theater hieß es mal Zuschauer*innen-Saal. Da war ich raus. Kann weg, und zwar überall. Kurze Frage: Warum gibt es eigentlich keine Krankenbrüder? ;))) Nur so...
Nee, aber richtig bescheuert ist es, dass jetzt von Krankenpflegern gesprochen wird, obwohl doch die Mehrzahl der Pflegekräfte in Krankenhäusern weiblich ist. Und deshalb funktioniert das nicht mit dem ewigen Maskulinum. Das Gendern ist notwendig, damit Frauen angemessen gesehen werden.
Da die Begrifflichkeit “Krankenschwester” an die Idee der Fürsorge und christlichen Nächstenliebe geknüpft ist und stereotyp Frauen zu geschrieben wird. Als mehr Männer in den Beruf kamen, waren die, natürlich lieber Krankenpfleger- der Beruf ist ja auch die Krankenpflege gewesen. Jetzt heißt es übrigens Gesundheitspfleger und Gesundheitspflegerin oder auch immer noch etwas eingeschränkt Krankenpfleger/Krankenpflegerin, obschon bekannt ist, das die Fokusierung auf Krankheit nicht sehr heilsam ist (Salutogenese).
Wer hat sich noch nicht daran gewöhnt? Wir. Da brauchen wir wohl etwas Nachhilfe.
Ein Theaterraum darf übrigens ruhig weiterhin “Großer Saal” oder “Kleines Haus” heißen, da eh klar ist, das dort Zuschauer:innen sitzen. Wie gesagt niemand wird zum gendern gezwungen.
Das macht es dann auch leichter, für die die etwas mehr Zeit benötigen sich zu gewöhnen, in den Situationen, in denen es wichtig ist zu gendern. Gerne etwas Kreativität und weniger Aggression bitte.
Oder Foltermägde
Da es Männer waren, die Frauen gefoltert haben, ist der Begriff Folterkncht schon richtig und wird beim gendern bestimmt NICHT verändert. Das macht Sie sicher stolz, besonders wenn es Deutsche waren, was?
Es heißt Krankenpfleger bzw. Krankenpflegerin oder wenn man halt will, Krankenpfleger*in.
Denn ja, wer hätte es gedacht, es arbeiten auch Männer als „Krankenbrüder“ im Gesundheitswesen – und genau das ist der Punkt vom gendern, den die Petition „vergisst“.
ja genau. wieso gibt es keine Krankenbrüder. aber genau das ist Grund fürs Gendern. u.a.
oder fraudelbäume, anstatt mandelbäume!
Steht Dir ja, wie Du sagst, frei zu gehen, wenn Dich was stört.
Dass das ein Akt der Ausgrenzung ist ("... frei zu gehen, wenn ... was stört ..."), das sollten auch Sie bei gründlichem Nachdenken erkennen. Und da wir uns hier nicht innerhalb Ihrer sich wie auch immer definierenden Stammes-Blase befinden, sollten Sie aus Respekt vor anderen auf das Duzen verzichten.
Theater müssen um jeden Zuschauer kämpfen, wenn da alle gehen, die hingenötigt werden, dann spielt Gendern auch keine Rolle mehr..
Abkehr von der Gendersprache... Aber JA.
Hallo miteinander,
ich persönlich finde mich durch das Gendern in meinem Sprachgebrauch unfrei und kann mich nicht auf den Inhalt der Nachricht konzentrieren, permanent auf die Aussprache zu achten, wird diese komplizierter und unverständlicher. Jedes Wort auf die Goldwaage zu legen ist der falsche Weg.
Die Ungerechtigkeiten zwischen zwischen Mann und Frau lassen sich nicht durch die Sprache beheben.
Ich fühle mich jedes Mal abgelenkt und kann mich nicht mehr auf den Inhalt konzentrieren, wenn wieder ein Text nur von Männern schreibt und alle Frauen ausblendet. Ja, Ungerechtigkeit fängt auch in der Sprache an.
Es ist wie vieles eine Gewöhnung und kann sehr schnell gehen, wenn die unzähligen guten Gründe zu gendern mal verstanden wurden! :)
Mir geht es wie 23MB!
Das generische Maskulinum stört den Lesefluss sehr!
Ich denke mir aktiv die Frauen* (bzw Mädchen) und nicht-binären Menschen dazu, weil (so merkte ich auch durch ein gutes Testbeispiel) ich sonst mitunter nur männliche Mitmenschen vor (inneren) Augen habe durch das inadäquate Maskulinum! (So ist das bei sehr vielen, manchmal unbewusst oder semi-bewusst! --> es gibt ja erhellende Studien zu den Thema!!)
Einem Text in nicht-geschlechtergerechter Sprache (von Menschen die das anhand ihrer kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten sehr wohl könnten) mangelt es (für mich merkbar) an Niveau, Bewusstheit, Fairness und Wertschätzung!
"Abkehr von der Gendersprache in Politik, Verwaltungen, Bildung, Medien und Gesetzgebung jetzt!"
--> Nein, diese sinnvolle und überfällige Weiterentwicklung ist erfreulich und wird nicht aufzuhalten sein - da immer mehr Menschen bewusst werden, auch was Sprache und ihre Wirkung (schon im eigenen Kopf bis in die Gesellschaft hinein) betrifft. :)
Sehe nicht, dass Dich jemand zwingt zu gendern...
Wenn man am Leben teilhaben will, wird man gezwungen - auch beim Lesen/Hören muss man mitgendern
Wahre Worte - und der beste, einleuchtendste & einfachste Kommentar hier überhaupt
-dankeschön!
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was ist denn ihrer Meinung nach "deutsche Identität"?
Völlig unnötig, verwirrend (Ruedin, Krankenschwester:innen) und im internationalen Sprachgebrauch z.B. Englischen, nicht anwendbar/ übertragbar.
Es polarisiert und spaltet anstelle Konsens zu schaffen.
es heißt Krankenpfleger oder Krankenpflegerin bzw Gesundheitspfleger:in
siehe unten.
Niemand hat jemals Krankenschwester gendern wollen.
"Rüdin", Ihr Ernst ?, kein Mensch gendert so!!! Oder geht es wieder nur um Hetze?
Ich stimme dem Vorschlag voll und ganz zu.. Unsere schöne deutsche Sprache wird ganz schön verhunzt, durch Sternchen,-innen, Lehrende/Studierende etc. Das muss ein Ende haben.
"Muss ein Ende haben" - Immer dieses Verbotsdenken.
Ich glaube nicht, dass es sich um Verbotsdenken handelt. Viele nervt es einfach, und mancher schreit dann eben "Ruhe!", wenn es ihm zu laut ist. Für viele schafft das auch eine unangenehme Situation: Wer nicht gendert, wird permanent darauf aufmerksam gemacht, dass er sich nicht richtig verhalte. Die Argumente, das Sprache auf das Denken und damit auch auf das Handeln zurückwirkt, ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisen. Dort, wo Sprache in herabsetzender Weise praktiziert wird, ist auch ein Mangel an Respekt zu vermuten. Nur ist Nicht-Gendern keine herabsetzende Praxis, auch wenn das gerne hineininterpretiert wird. Das Wort "Fräulein" ist z.B. ohne großes Bohei aus dem deutschsprachigen Alltag verschwunden: Es wirkt irgendwie komisch. Es passt eben nicht mehr in unsere Welt, sollte das Fräulein doch so etwas wie ein Jungfrau bezeichnen und damit auch eine moralische Wertung, die inzwischen völlig überlebt ist (aber so lange auch noch nicht!). Heute wirkt das nur noch lächerlich.
Mich erstaunt, dass dieses Thema im Vergleich zu aus meiner Sicht deutlich drängenderen gesellschaftlichen Themen einen solchen Zuspruch erfährt. Ich glaube, dass Themen wie "Ungleichheit " und Zunahme der Spaltung unserer Gesellschaft hinsichtlich z.B. Chancengleichheit, gesellschaftlicher Teilhabe, materieller Grundversorgung usw. einen höheren Stellenwert haben. Die dringend notwendige Modifikation des Rentensystems und die Diskussion über ein Grundeinkommen halte ich daher derzeit für wesentlicher. Auch Aspekte im Zusammenhang mit dem Klimawandel sehe ich als bedeutsamer und damit wichtiger an. Zudem erfährt das Thema Gendern schon anderweitig ausreichend emotionalisierende und populistisch instrumentalierende Aufmerksamkeit.
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Sorry, bin selbst im deutschen Bildungswesen tätig und mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem es "Punktabzug" geschweige den schlechtere Noten fürs Nicht-Gendern gab. Ist natürlich auch nur meine subjektive Blase, aber die Statistik soll mir einer mal zeigen, die mir das Gegenteil beweist!
Natürlich gibt es keine Statistiken dazu. Dennoch ist es gerade in den Sozialwissenschaften an unseren Unis quasi subtil verpflichtend, in Abschlussarbeiten zu gendern. Obwohl dies in keiner Studienordnung festgelegt ist (dies wäre auch gar nicht zulässig), riskiert, wer sich nicht daran hält, eine schlechtere Bewertung.
Reine Behauptung!
Lüge !!!
Hat jetzt nicht direkt mit Punkteabzug zu tun, zeigt aber den Zwang, den es bereits gibt:
https://weltwoche.ch/daily/die-angeblich-freie-universitaet-berlin-bearbeitet-nur-noch-gegenderte-antraege-normales-grammatikalisch-einwandfreies-deutsch-ist-verboten/
Die Weltwoche wurde 1933 als Schweizer Wochenzeitung gegründet und wird seit 2002 als Wochenmagazin herausgegeben. Chefredaktor und Verleger ist seit 2001 Roger Köppel, der seit 2015 auch Nationalrat der nationalkonservativen Schweizerischen Volkspartei ist. Wikipedia . Noch Fragen ?
Danke für die Recherche!
Wird die Nachricht unrichtig, wenn sie von missliebigen Personen oder Presseorganen verbreitet wird? Wohl kaum. Der (hier erfolglose) Versuch einer Diskreditierung deutet aber häufig auf lesenswerte Publikationen und interessante Personen hin.
Es ist doch der größte Irrtum, dass wir hier gezwungen werden zu gendern. Jeder soll das frei entscheiden für sich. Wer es nicht machen möchte, ist auch okay... Ich versuche es anzuwenden, denke auch nicht immer dran. Ich denke, dass sich in der Zukunft ganz einfach von alleine ergeben wird, denn Sprache ist lebendig.
Das Gendern wird einem leider fast überall aufgezwungen: angefangen in den Medien, über die Verwaltung und Politik und nicht zuletzt auch in der Schule. Schüler werden diesbezüglich ständig korrigiert und bekommen schlechtere Noten, wenn sie dies nicht tun!!
Schön, dass sie scheinbar in einer Blase leben, wo sie nicht davon betroffen sind.
Aber es nervt einfach nur noch und das überall und jeden Tag.
Deshalb finde ich es durchaus berechtigt, dass dieses Thema hier den ersten Platz belegt!
Danke an alle Unterstützer!
ES GIBT KEINEN ZWANG !
Wird nicht gerne gelesen/gehört, gerade bei Linken..😉
Ich glaube Sie meinen "Studenten"
Ach ja, was waren das für Jubelzeiten für das Patriachat , als Frauen noch das Studium verboten war, sie nur mit Erlaubnis des Ehemannes arbeiten gehen und in der Ehe ungestraft vergewaltigt und geprügelt werden durften, und als sie noch kein Wahlrecht hatten.
Sehnen Sie sich im Grunde danach ? Da waren sie noch unsichtbar = rechtlos
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Nun, das eine (das Mehrzahl-s) hat mit dem anderen (dem Gendern) ja wohl nichts zu tun - Äpfel, Birnen...
Und um diese Diskussion sachlich zu halten sollten wir jegliche persönliche
Anmaßung außen vor lassen.
Der Begriff "Studierende" ist allein schon Unsinn, da nur partiell zutreffend. Das hieß damals Studenten und viel benennen sie auch heute so !
Man sagt ja auch nicht die "Kartoffelschälenden" wenn diese Tätigkeit nur kurzzeitig zutrifft !
1. könnte man schon bezweifeln, dass "Studenten" immer studieren und im Wesenskern nur Studenten sind. 2. gibt es gerade in der Juristensprache sehr wohl derartige Bezeichnungen, die eine Person adressieren, die genau diese eine Tätigkeit ausübt, wenn sie sie ausübt. und insofern ist jeder Text indem es um Studenten geht ein Text der Studierende anspricht.